Freitag, 14. November 2014



Trainingswochenende vom 08. bis 09.11.2014 in Jahnishausen

Basisübungen - die Acht Kräfte - Prinzipien der Inneren Kampfkünste
 
Es war wieder ein sehr interessantes Wochenende. Wir haben die Acht Kräfte intensiv trainiert. Dabei hat uns Mario sehr viel erklärt und beschrieben. Hier ein Auszug dazu:
 
Qian – der Himmel – ist der Vater. Er steht für
Schöpferkraft, Stärke und Beharren. Ihm ent-
entspricht im Taijiquan das Peng, die Ausdehnung
der Energie, das Halten der Struktur. Es verhält
sich wie mit einem Ball. Im aufgeblasenen "Peng"-
Zustand ist er rund und voller Yang-Energie.
 
 
Die Erde, die Mutter. Sie ernährt alles und steht für das
Empfangen, Hervorbringen und Hingeben. Ihm entspricht im
Taijiquan das Lü, das ebenfalls für Aufnehmen  und
Weiterleiten von Kräften steht, so wie die  Erde den
Regen aufnimmt.
 
Das Wasser, der zweite Sohn, sucht sich seinen Weg und
strömt Unaufhaltsam  nach vorn. Er nimmt Risiken auf
sich und  fließt über die gefährlichen Abgründe hinweg.
In der Anwendung steht es für Ji – Schieben und
Stoßen in diesem Sinne.
 
Das Feuer, die zweite Tochter, leuchtet und haftet an den Dingen. Im
Taijiquan steht es für An, einen Druck nach unten, der im Angriff die
Ansätze  der Gegenwehr (das aufsteigende Qi) erstickt
und den Gegner zu Boden zwingt.
 
Der Wind, die erste Tochter, auch genannt „das Sanfte“, gilt
als feinsinnig und freundlich. Er durchdringt sanft die Dinge
und führt sie zu Ende. Die Kraft Cai, auch mit Pflücken
übersetzt, leitet den Gegner in einer rotierenden ziehenden
Bewegung, oft durch einen Hebel nach unten, ähnlich wie
man einen starken Zweig durch Drehen abreißt.
 
Der Sumpf oder See, die jüngste Tochter, wird symbolisiert
durch eine seenbedeckte Landschaft. Er steht für freundlichen
Austausch und Heiterkeit. Die ihm zugeordnete Kraft Lie, bedeutet Spalten.
Es handelt sich um zwei  Kräfte, die sich gerade in entgegengesetzte Richtung
bewegen, während der Gegner als Ganzes oder ein Arm oder Bein
dazwischen sind. Wie bei einem Sumpf, in dem man feststeckt, wird der Körper
blockiert und ein Ausweichen sehr schwer.

Der Donner, der erste Sohn, erschüttert die Erde auf und rüttelt sie auf.
Dinge werden aus ihrem Versteck geholt. Er steht für Stärke und Aufwühlen.
Ebenso erschüttert Zhou als schneller und kraftvoller Ellbogenstoß die
gesamte Struktur.
 
Der Berg, der jüngste Sohn, steht für Begrenzung und Ruhe. Er unterbricht
die Dinge und bringt sie zu Ende. Ebenso kann man Kao, meist als Schulterstoß
interpretiert, verstehen. Ihm kann man schwer ausweichen und widerstehen-
ebenso wie einem Berg in Bewegung.
 

Mario Pestel

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